[...] Mühelos lässt sich Henri-Georges Clouzots beißend-schwüler "Lohn der Angst" als Schablone des kinetischen Actionkinos beschreiben. Eine fiebrige Meditation, den Naturgewalten über tiefe Schlaglöcher, breite Pfützen und gefällte Bäume zu trotzen. Doch viel mehr als das, viel mehr als Zement und Baustaub, greift Clouzot einen intellektuellen Unterbau auf, vier kakofonische Gestrandete aus der Gosse einem inneren Beklemmungszustand zu unterziehen, die schlussendlich einem nihilistischen Existenzialismus zum Opfer fallen: Indem sie sterben, schreien sie ihre Kritik direkt über den Abgrund der Straße hinaus. Diese Kritik ist in ihrer Nachhaltigkeit universeller denn je, sie reflektiert die ausbeuterischen Machenschaften einer dem Menschsein monetäre Interessen gegenrechnenden Ölindustrie, die mit dem unausweichlichen Tod von vier hoffnungsvollen Männern, die mit der Angst ein Abenteuer bestritten haben, um dem Siechtum zu entweichen, eine antiamerikanische Grenze setzt. Schnitt. Das war's. Stopp. Bis hierhin, nicht weiter. Menschen, kein Material, würden sie sagen, die Opfer einer Industrie. [...]
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