Die Frage der Fragen: Was ist eigentlich Kunst wirklich? Der "narkotisierende Moment der kreativen Erfüllung"? Die Vormachtstellung der Männlichkeit? Oder wüste Speichel- und Arschleckerei? Im kunterbunten, frech-frivolen (Kunst-)Universum Terry Zwigoffs mühen sich wandelnde Klischeeersatzteillager (selbstverständlich involviert: der schwule Modeguru) dabei ab, einen befriedigenden Sinn in jener Frage zu finden. Bezeichnenderweise in einem Etablissement selbstgefälliger Schulterklopfer vor dem (künstlerischen) Kniefall, dass das unbedingt, was auch immer geändert werden muss, gut benotet werden sollte. Was die nicht wissen, die sich anbiedernden Marionetten der Vermarktungsindustrie: Das berühmt gewordene Konterfei auf den Hochglanzmagazinen, die Zukunftsperspektive, das Geldverdienen ist im Zeichnen von geometrisch streng ausbalancierten Dreiecken zu finden. Nur eine der vergnüglichen Pointen dieser mit peinigendem Spott ätzenden, eloquenten Branchensatire, die frohgemut zwischen Krimifarce, Geek-Groteske (selbstverständlich involviert²: das "Apocalypse Now"- und "Reservoir Dogs"-Poster), unerfüllter Schulliebe und verlockenden Geschäftsbanalitäten nicht immer frei von abgedroschenen Klischees und aus der Geschichte kurzerhand entschwundenen Figurenhüllen jongliert, aber bisweilen geistreich die Hybris koketter Damen (selbstverständlich involviert³: Anjelica Huston) und prahlerischer Herren ironisiert. Für ein Lächeln über Wahrheiten, für den selbstreflektierenden Quatsch ist sich "Art School Confidential" folgerichtig nie zu schade – für seine dumm aus der Babywäsche schauende, dann exzessiv saufende Jungfrau (Max Minghella) aber leider auch nicht. Das ist Kunst.
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