Montag, 6. Februar 2012

"Final Destination 5" [USA 2011]


Hollywood entrollt wieder und wieder irgendein ertragreiches Horror-Franchise, ökonomisch wie nach Formel, um die Quoten fürs Weiterrollen zu maximieren. Und eigentlich ist man als geschmacksbewusster (Husten, bitte jetzt!) Cineast ja irgendwie dazu verdammt, diese Ökonomie jedes Mal aufs Schärfste zu verurteilen, indem man sie mit einem ähnlichen Prinzip hinterrücks maßregelt, das sich spiralförmig wiederholt: der spitzzüngigen Bloßlegung jener Schwächen, die aus einem Universum Marke "Final Destination" nun mal ein schlechtes Universum Marke "Final Destination" macht. Auch zum fünften Teil (3D!) fällt eine Rezension nicht leicht, weil man Gefahr läuft, sich… zu wiederholen, ganz recht, wie der Film, wie die Reihe, total abgestanden. Naturgemäß – ach warum versuche ich überhaupt zu überraschen – sind die Figuren Austauschmaterial, die euphemistisch gemeinten "Handlungsszenen" trockene Theorie, das CGI-Blut dominant, der Showdown im Verhältnis fast gelangweilt, ehe dann der Anschluss zum ersten "Final Destination" möglich gemacht wird; Flugzeugabsturz und so, und am Schluss erdreistet sich der Film sogar, in einer Hardcore-Collage zum Spaß das genüsslich auszureizen, weshalb viele ins Kino latschen, die, die den Kick brauchen. Aber auch ein neues Schulhofgesprächsthema. Trotzdem gefällt "Final Destination 5" aus Gründen, die bereits aus der ersten größeren Mord- und Totschlag-Sequenz auf einer Hängebrücke hervorgehen; dieses unabänderliche Timing von Kameraeinstellungen begeistert, die zum Verhängnisvollen blicken (oder zum Irreführenden – wie in der Sporthalle, eine herzerschlagende Angelegenheit), während stets ein Streifen, ein Flüstern, eine Stimme des Todes anwesend scheint, diese inszenatorische Freude am Genuss des Tötens, garantiert schwarzhumorig, das in zig Varianten, vor allem aber mit Hilfe spitzer Gegenstände, so pfiffig verschachtelt wird, dass sich der Film gar traut, in Zeiten der Maximierung die Reduktion zu suchen. Subtil als subtiler hetzt er den ersten Vorgängern hinterher, dramaturgisch. Waschechte Exploitation. Viel Geschrei, selbstverständlich. Nicht zu vergessen: Das "Uhrwerk Orange"-Zitat ist wunderbar, auch so eine originelle Ausgeburt an stellenweise fabelhaft unterhaltendem Genrekino, wenn das Auge über die Straße purzelt und gleich zermatscht wird. Gehobener Durchschnitt, ich glaub's nicht.

5,5/10