Dienstag, 9. Juni 2009

Cinema: Terminator: Die Erlösung (2009)

Story:

2003: Der zum Tode verurteilte Marcus Wright wird von der krebskranken Dr. Serena Kogan aufgesucht. Sie unterbreitet ihm letztmalig ihr Angebot: Wenn er seinen Körper der Wissenschaft, also Cyberdyne, zur Forschung überlässt, kann er dazu beitragen die Menschheit zu retten – Wright willigt schließlich ein. 2018: Der Jüngste Tag hat die Welt erschüttert. Die Maschinen haben die Macht übernommen. In kleinen Gruppen verstecken sich die Menschen vor Skynet und ihren gefährlichen Terminatoren. John Connor erhält als Anführer einer militärischen Einheit den Signalcode, welcher angeblich die Maschinen stoppen kann. Die Vernichtung von Skynet steht womöglich kurz bevor. Derweilen im zerstörten Los Angeles: Marcus Wright ist erwacht, ohne den Grund seiner Existenz in der Zukunft zu kennen. Der Zufall führt ihn mit dem jungen Zivilisten Kyle Reese und der kleinen Star zusammen. Das ungleiche Gespann macht sich auf den risikoreichen Weg zu John Connor, der die Menschen per Funk zum gemeinsamen Widerstand aufruft. Bis sie plötzlich von einem gigantischen Harvester angegriffen werden, der Reese verschleppt. Wright bleibt nur noch eine Hoffnung: Er muss sich mit Connor verbünden, um Reese zu befreien...

Kritik:

Machen wir uns nichts vor: Die Produktion des vierten "Terminator"-Films stand schon lange, ach was, von Anfang an unter keinem guten Stern. Da wollte einer für 200 Millionen Dollar mal so richtig die Sau rauslassen, tja, ist geschenkt. Als dann plötzlich bekannt wurde, dass "Terminator" eben auch in die Kerbe einer, wie es einer meiner Kollegen genannt hat, "Lizenzausschlachtung" (oder cineastische Neubelebung) einschlagen würde, sah man das Projekt dann doch mit anderen Augen. Schließlich haben "Alien", "Indiana Jones" und das texanische Kettensägenmassaker gezeigt, wie man es besser nicht hätte machen sollen. Egal, das "Terminator"-Franchise muss um jeden Preis erweitert werden, mit einer möglicherweise neuen Trilogie. Für die alten Schauspieler interessiert sich eh keiner mehr, also raus damit. Arnold Schwarzenegger kann aber einen hübschen Cameo bekommen, der "Ur-Terminator" ist immerhin die Assoziation schlechthin. Als er dann aber ablehnte, war die Kacke plötzlich am Dampfen. Er muss rein, notfalls gezwungenermaßen, notfalls digital. Naja, wenn es weiter nichts ist. Mit der Wahl eines würdigen Regisseurs sieht das doch bestimmt ganz anders aus, oder? Falsch gedacht. McG, der sich bis jetzt mit solch einer Trash-Bombe wie "3 Engel für Charlie" und dessen Sequel als größtes Filmprojekt brüsken kann, ist da irgendwie nicht der richtige Mann für. Und genau der nimmt Platz auf dem Regiestuhl – und wird von einem Drehbuch unterstützt, deren Schreiberlinge in jüngster Zeit "Catwoman" geschrieben, nein, verbrochen haben. Ihr wisst, das war der sensationelle Streifen mit Hally Berry, könnt Ihr euch erinnern?! Dazu ist das Filmchen noch hübsch auf PG-13 getrimmt, Härte kann man demzufolge mal ganz vergessen, Christian Bale hatte zwischenzeitlich ´nen herrlichen Ausraster, etliche Drehbuchänderungen inklusive, fertig ist die "Terminator"-Suppe, die sich Relaunch oder so ähnlich nennt. O Gott. "Terminator: Die Erlösung" scheint zum hoffnungslosen Fall zu avancieren.

Bis der erste Trailer im Netz auftauchte. Ich gebe zu, dass ich von den ersten bewegten Bildern überrascht war. Der Trailer versprach eine Menge sinnfreie Action, schöne Effekte, ein gewisses Endzeit-Flair, dass Spaß suggerierte, eben diese Dinge. Selbst Danny Elfmans neu aufgenommenes Theme Brad Fiedels ursprünglicher Partitur erklang am Ende. Christian Bale kann sich außerdem zu meinen Lieblingsschauspielern zählen. Klar, es ist nicht James Cameron, der den Film inszeniert hat. Das merkt man sofort. Da scheint wohl nichts mehr mit Bombast-Action mit philosophisch-komplexem Zeitreise-Konstrukt in einer düsteren Dystopie zu sein. Aus einem Actionfilm mit Hirn ist "Terminator: Die Erlösung" bedauerlicherweise nur noch Actionfilm, und das Hirn ist wohl auf der Strecke geblieben. Egal, ich zog trotzdem einen Kinogang in Erwägung – und wurde enttäuscht, maßlos enttäuscht. Nach einem kultigen Erstling, der Arnold Schwarzengger mit etwa 70 Worten zum Star machte, folgte ein zweiter, der unter Fans gern mal als Essenz des Actionfilms betrachtet wird, worauf ein zwar unnützer, aber doch solider dritter Film folgte, der mit dem nuklearen Feuer endet. "Terminator: Die Erlösung" ist dagegen nichts Halbes und nichts Ganzes, nicht Fisch und Fleisch. "Terminator: Die Erlösung" ist humorloser, armselig zusammengeklempnerter und erzählerisch ganz und gar katastrophaler High-Tech-Endzeit-Quark. Der einzige, der hier wirklich erlöst werden muss, ist der Zuschauer.


Die Handlung setzt seltsamerweise in der Gegenwart des Jahres 2003 ein. Kurz vor der Hinrichtung steht ein junger Mann namens Marcus Wright (Sam Worthington), der sich bereit erklärt, seinen Körper der Wissenschaft zu verkaufen. Der Dialog zwischen ihm und einer Frau in seiner Zelle lässt bereits für die fortlaufende Handlung Böses erahnen. Warum? Tja, schon hier entpuppt sich John Brancatos, Michael Ferris´ und David C. Wilsons Dialogführung als unfreiwillige Komik, die zum Trash verkommt, so in der Art: "Was willst du?" - "Einen Kuss." Was danach folgt (im Jahr 2018), ist alles, nur kein zusammmenhängender Storyaufbau. Befehle, Parolen für die stumpfe Materialschlacht, die Dialoge, wenn man das so nennen mag, all das fungiert als Lückenfüller für die Actionsequenzen. Hunderte von Explosionen zerreißen den Film, endlos die Munition, während ein John Connor (Christian Bale) durch die Gegend rennt, mal hier einen Terminator zerlegt, mal da einen Befehl durchs Funkgerät posaunt. Einen interessanten Zwischenton gibt es nicht, plastische Figuren schon gar nicht, stattdessen werden die Charaktere zu austauschbarem Beiwerk, zu eindimensionalen Stereotypen degradiert.

Nein, in "Terminator: Die Erlösung" geht narrativ gar nichts. Connor findet anfangs heraus, dass Kyle Reese (sympathisch: Anton Yelchin), sein Vater, den man bereits aus den anderen Filmen der Reihe kennt, oberstes Ziel von Skynet darstellt. Kyle Reese muss demzufolge beschützt werden, immerhin muss Connor ihn in die Vergangenheit zurückschicken, damit er seine Mutter vor einem Terminator beschützt und noch dazu seine Geburt bewirkt. Dann gibt es da noch eine Todesliste, auf dem John Connor auf dem zweiten Platz steht. Das macht nur wenig bis gar keinen Sinn, weiß doch bisher keiner der Beteiligten, dass Connor zu diesem Zeitpunkt der große Führer des Widerstands ist, ebenso von Reese´ Vaterschaft, von dem nur Connor etwas wissen kann. Es ist schwer, sich in der Story zurechtzufinden, etwas zu suchen, was halbwegs logisch erscheint, die Zusammenhänge mit den anderen Filmen herzustellen. Generell sind die ersten Bilder, genauer gesagt das erste Viertel als misslungen zu konstatieren. Es gibt keine Bedrohung mehr, dass irgendwo urplötzlich ein Terminator auftauchen könnte, seine kalte Zielstrebigkeit, die in Camerons Beiträgen Rythmus und Thempo diktierten, fehlt völlig. So stützt sich McG auf Klischees, auf Versatzstücke des Genres, de facto klaut er munter drauf los. Die Kommandobasis ist nun in einem U-Boot untergebracht (in einer der trashigsten Szenen springt Connor aus einem Flugzeug bei hohem und stürmischem Wellengang ins Wasser, um zur Basis zu gelangen, nur um in der nächsten Einstellung unbeschadet und vollkommen trocken dort zu sein), Anführer dieses Hauptquartiers (Michael Ironside) ist zufällig einer, der sich mit seinen dummen Befehlen und mangelnder Aufmerksamkeit selber ein Ei legt, die riesengroßen Maschinen mit Schulterkanonen ("Transformers" lässt grüßen) werden beispielsweise in einer Szene mittels Störsignalen überwunden (das kennt man schon aus "Independence Day") und haben sich eine Zentrale in Form von Skynet aufgebaut ("Matrix Revolutions").


Es ist eine fürchterlich unspannende, eine vorhersehbare (tatsächlich bin ich kein einziges Mal zusammengezuckt, als ein Terminator aufgetaucht ist, weil ich es bereits erahnt habe), eine verkrampfte und eine ungemein ideenlose Handlung. McG entpuppt sich abermals als Regisseur, der keine Ahnung, der nicht zu leugnende Defizite im Erzählen hat, geschweige denn Schauspieler zu fordern. Das manifestiert sich auch im zweiten Handlungsstrang, der neben dem mit Connor parallel abläuft und irgendwann auf ersteren trifft. In dem Marcus eine Zeitlang durch die zerstörte Welt umherwandert, sich wie eine skurrile Mischung aus Ork aus "Der Herr der Ringe" und William Dafoe aus "Platoon" im schlammigen Matsch aufbäumt und irgendwann auf Kyle Reese mit seinem kleinen, stummen Mädchen trifft (das überhaupt nicht thematisiert wird). Marcus Ziel ist denkbar einfach: Er will zu Skynet. Für einen Mann, der an komplettem Gedächtnissverlust leidet, der nicht - abgesehen von seiner Vergangenheit als Mörder - weiß, wer er ist, findet sich Marcus erstaunlich schnell mit seiner derzeitigen Situation ab. Wozu auch? Die Welt ist zum Teufel gegangen, die Maschinen haben die Macht übernommen, also schnappe ich mir mal schnell ein Auto und repariere ein Funkgerät. Auch sein Geheimnis ist dank der Trailer und selbst der Kinoposter zügig erklärt. Der in Sachen Dramaturgie interessante Ansatz, dass Marcus ein Mensch-Maschinen-Hybrid mit (über-)menschlichem Herz und Hirn ist, wurde angesichts des schlechten Marketings frühzeitig verschenkt und im Film selber nicht nachvollziehbar offenbart. Die Klischeemaschinerie nimmt weiter Fahrt auf, wenn Marcus auf die Kampfpilotin Blair (Moon Bloodgood) trifft. Dieser rettet sie natürlich vor ein paar Raufbolden in der Wüste, nur dass diese wiederum ihn später rettet - zu einem Kuss kommt es leider nicht, was mich persönlich nicht gewundert hätte.

Wenn das abgehakt ist, trifft Marcus schließlich auf Connor. Er und seine Mannen misstrauen Marcus, halten ihn gefangen, nur als Connor erfährt, dass sein Vater Kyle von Skynet geraubt worden ist und sich dort befindet, vertraut Connor irgendie doch Marcus und beide ziehen in den Feldzug gegen Skynet. Zwei gegen eine ganze Armee. Ähm, ja. Und die filminterne Logik ist weiter so löchrig wie ein Schweizer Käse. Warum wird Kyle nicht gleich nach der Identifizierung terminiert, wenn er doch so hohe Priorität hat? Was ist das denn überhaupt mit dem Kind von Kate (Bryce Dallas Howard)? Warum folgt der digitale Schwarzenegger Connor, Reese und Star nicht durch das Loch in der Wand, dass Connor für deren Flucht frei geschossen hat? Unbegreiflich ist auch die Tatsache, dass die drei, als sie im Komplex angekommen sind, von zwei bis drei Terminatoren (darunter nur ein T-800) angegriffen werden. Ich meine, das ist Skynet. Da müsste ein Krieg ausbrechen, um solch wichtige Ziele wieder einzufangen. Das ist ja fast schon ein Spaziergang. Als dann irgendwann die Armee auftaucht (urplötzlich, wohlgemerkt) und eine riesen Explosion am Himmel zu sehen ist, tauscht Marcus kurzerhand sein Herz mit Connor, um Connor wiederum zu retten, stirbt demzufolge als Mensch und alles ist wieder in Ordnung. Zerstört haben die Widerstandskämpfer allerdings nur eine Zentrale (es gibt somit noch viel Arbeit für die Kämpfer in weiteren Filmen) und können jetzt frohen Mutes gen Sonne fliegen. Dieses Ende hat schon fast Michael Bay-Qualitäten. Dinge wie die Sache mit dem Verdienen einer Widerstandsjacke, die Reese letzten Endes dann auch erhält, wirkt nicht minder unstimmig.


McG zitiert in "Terminator: Die Erlösung" nicht nur diverse andere Filme (oder zumindest erinnert Vieles an verschiedenste Streifen), er zitiert ebenso die "Terminator"-Reihe, insbesondere die Cameron-Vehikel. Manches davon ist ganz nett, anderes dagegen nicht. So wirken gerade die aufgesetzten oneliner reichlich platt und lustlos dahingeklatscht ("Ich komme wieder."; "Wenn du leben willst, komm´ mit mir."), vom Showdown ganz abgesehen, auf den an späterer Stelle noch genauer eingegangen wird. Kyle Reese hat immer noch seine bewährten Schuhe Marke Nike an, das ist natürlich logisch und vollstens zu verstehen (Ironie), die mechanische Kopfdrehung nach einem Schlag ist natürlich auch vertreten, während ein Terminator einen Skelettschädel in einer Einstellung zertritt, die in der Form auch in "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" vorkommt. Auch Danny Elfman ("Batman"; "Spider-Man") zollt Brad Fiedels originalem "Terminator"-Theme Respekt, in dem er die ersten Klänge zitiert. Seine musikalische Untermalung ist im Übrigen einer der großen Pluspunkte des Films, wenngleich sie zu seinen schwächeren gehört. Arnold Schwarzeneggers theatralischer Cameo (Körper von Roland Kickinger, auf den das Gesicht Schwarzenggers mittels eines digitalen Verfahrens projeziert wurde) ist ebenfalls als gelungen zu betrachten, ist es doch einer der wenigen, einer der zugegebenermaßen rar gesäten Augenblicke, in dem echtes "Terminator"-Feeling aufkommt. Linda Hamilton hat man wohl leider nicht überreden können, nochmals aufzutreten, stattdessen kann man ihre Stimme hin und wieder aus dem Funkgerät hören. Es ist lobenswerterweise die gleiche wie im zweiten Teil.

Halten wir bis jetzt fest: Die behäbigen Handlungsstränge sind nicht der Rede wert und man kann sich in dieser Welt offensichtlich auch nicht zivilisiert unterhalten, wenn man nicht in B-Movie-Gefilde kommen möchte. Stichwort Welt. Ja, die set pieces oder allgemein das setting ist wenigstens halbwegs in Ordnung, auch wenn hier keineswegs das Rad neu erfunden wird. Der prasselnde Regen lässt einen an "Blade Runner" erinnern. Hier wird aber dennoch keine gleißend helle und futuristische Zukunftswelt porträtiert, nein. In dieser stinkenden Zukunft tummeln sich unrasierte und grimmige Männer mit Öl in den Fingernägeln. Sie sind von Schlamm und Stahl umgeben. Diese Welt ist ein altes Industriezeitalter, ein post-apokalyptisches Ödland, in welchem auch Mad Max streifen könnte. Allzusehr erinnert die Landschaft, die verdorrten Schlachfelder nämlich an eben jenen australischen Kultfilm – und kommt lange nicht so düster daher, wie Camerons kurze Einblicke im zweiten Film der Reihe. Interessant sind auf jeden Fall die Szenen im Gebäudekomplex Skynet, die mit ihren Bildern den Holocaust, mehr noch, Assoziationen zu Konzentrationslagern evozieren. Auch wenn der Blick in die Produktion der Maschinen tendenziell klein ist, lohnt er sich doch allemal.


Zugute halten muss man McG immerhin, dass er meint, bei den Actionszenen auf kein dramatisches Handkameragewackel zurückgreifen zu müssen. Und genau deshalb ist die Action wohl die größte Stärke des neuen "Terminator"-Films. Am gelungensten ist ohne Zweifel die Verfolgungsjagd nach der Tankstellenexplosion, wo abermals so etwas wie "T-Feeling" zu Tage tritt. Auch wenn der Beginn der Szene, der Weg bis dahin quasi, alles andere als klar ist, ja, bisweilen holprig erscheint (denn ein so monströser Klotz kann sich unmöglich anschleichen und keiner der Akteure hört was davon), ist die Action hervorragend in Szene gesetzt. Negativ dann wieder, dass das ganz furiose Finale, wo man sich möglicherweise eine richtige Endzeitschlacht gewünscht hätte, leider ausbleibt. Stattdessen zitiert McG mal wieder – und zwar den Showdown aus "Terminator 2 – Tag der Abrechnung" fast 1:1. Die selben Dialoge, die selben Handlungen. Aber: Terminatoren können jetzt flüssiges Metall überleben. Siehe an. Hinzu kommt ein brachiales Sounddesign positiver Natur und eine Kamera negativer. Es scheint, als ob Kameramann Shane Hurlbut eine nicht gerade kleine Affinität zu Augen habe. Ständig fängt er die Augen der Charaktere ein, ständig sind dann auf einmal die Figuren aus dem Bild und es ergeben sich "komische" Perpektiven. Hin und wieder gibt es mal hier und mal da ein, zwei nette Fahrten (als Connor mit dem Helikopter abstürzt), das wars dann aber auch schon.

Schauspielerisch ist das ebenso nicht das Tennis, das man vielleicht erwartet hatte. Christian Bale ("The Machinist"; "The Dark Knight") bleibt die ganze Laufzeit über blass und behäbig und monoton und stumm. Ballern, doofe Sprüche, ballern, Befehle, Funkgerät, Ballern, "Ich komme wieder." So in etwa muss man sich das vorstellen. Wirkliches Leben bringt er zu keiner Zeit in seine Figur. Er bleibt gefühlskalt und stoisch, verhindert jegliche Identifikation für den Zuschauer. Das ist alles, aber kein John Connor, das ist nicht der Retter der Menschheit, das ist ein Christian Bale im Wachkoma, so schwach, wie man ihn lange nicht gesehen hat. Bedingt selbstverständlich auch durch das miserable Drehbuch, denn Connor bekommt im Film nicht viel zu tun, die Skizzierung ist und bleibt nunmal unzureichend, sein moralisches Dilemma bleibt unbeleuchtet. Unzureichend bleibt auch das acting einer Helena Bonham Carter ("Fight Club"; "Big Fish") in einer gefühlten Minute Screentime, ebenso wie die Performance von Bryce Dallas Howard ("Der Grinch"; "The Village – Das Dorf") und Moon Bloodgood ("Pathfinder – Fährte des Kriegers"; "Inside Hollywood"), für die das Script mal wieder keine richtige Verwendung fand. Einzig und allein Sam Worthington kann als Marcus Wright überzeugen, spielt das stumpfe Ensemble, das da noch übrig bleibt, locker gegen die Wand. Mit Sicherheit ist auch seine Rolle nicht weit genug gedacht, aber das Wenige, das ihm bleibt, holt er mit Bravour aus seiner Figur raus.


Fazit:

Übrig bleibt ein katastrophaler und übel verkalkulierter Blockbuster mit den obligatorischen Blockbuster-Schwächen, der sich noch dazu ohne Seele, Herz und Verstand präsentiert. Das größte Pech besteht wohl darin, dass er ganz einfach ein "Terminator"-Film ist, der diesmal nichts zu erzählen hat, auf nichts verweist, keinen Subtext hinter sich herzieht, "Terminator: Die Erlösung" fühlt sich so an wie eine Hülle ohne Kern. "Terminator: Die Erlösung" ist wenig mitreißend, narrativ zerfahren, eintönig und bringt kaum Eigenes in die Handlung. Neben einem Antagonisten mit Gesicht und einer vernünftigen Crew vor als auch hinter der Kamera, fehlt es dem Streifen an allen Ecken und Kanten. Schon traurig, was aus dem Franchise nach den grandiosen ersten beiden Teilen geworden ist.

4/10