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Freitag, 12. Dezember 2014

"Armageddon - Das jüngste Gericht" / "Armageddon" [USA 1998]


[...] Seine Wirkung entfaltet "Armageddon" [...] energisch bei mir, [...] mich [...] inständig darüber zu freuen, trunkenen, dick und fett umrandeten Kitsch zu genießen, der für all jene verschlossen bleiben wird, der entweder ein Rationalist, ein Motorenliebhaber oder ein Türsteher ist. [...] Momente haben sich hier eingefunden und verewigt, irisierende Momente des Auteurs der Infantilität, die für mich ein Indikator dafür sind, dass der Film niemals sein B-Feuer verliert, sondern mit jeder Sichtung dem schlechten Geschmack grässlich schönere A-Seiten abgewinnt: Steve Buscemis Ritt auf dem Nuklearsprengkörper, Will Pattons Versöhnung mit seiner Ex, das Kennedy-Plakat nach der gelungenen Zivilisationsmission, der unzurechnungsfähige Wild-West-Russe (Peter Stormare) und die Übergabe des Bruce-Willis-Abzeichens an Billy Bob Thornton vor einem strahlenden Himmelsblau, das durch die Fanfarenstöße der Militärflugzeuge das Elementare der salbungsvollen Bay-Bekehrung zur Vaterlandsreligion bekanntlich ein letztes Mal hochgradig geschwollen unterstreicht. Aber wie abgöttisch brennend, wie flehentlich erstickend das alles, und wie glaubwürdig zur eigenen Verblödung stehend, die doch nur diese eine feuchtwarme Träne will. Was ihr aber gelingt. Mit Abzeichen und Fanfarenstoß. Ein Scheiß. Ein Meisterscheiß. [...]


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Montag, 28. Oktober 2013

"No Way Out - Es gibt kein Zurück" / "No Way Out" [USA 1987]


Altmodisch eingekleideter Dienst-nach-Vorschrift-Thriller, der an den Hebeln der Macht mit Missgunst und Missbrauch zur perfiden Bewahrung demokratischer und persönlicher Leitprinzipien spielt. "No Way Out" vereint erstmals Regisseur Roger Donaldson und Hauptdarsteller Kevin Costner. Beide sollten sich zur Millenniumwende für ihr zweites gemeinsames Politprojekt "Thirteen Days" wiedersehen. Der fraglos bessere, klügere der Filme ist aber "Thirteen Days", während "No Way Out" den Hitchcock-Suspense vieler plakativ konstruierter Überraschungssituationen braucht, bei dem sich sowohl Protagonist (emotional indifferent: Costner) als auch Zuschauer auf einen fundamentalen Informationsvorsprung berufen, um unter omnipräsenter Gefahr des verräterischen Zuckens der Augenlider existenzielle Schuld abzuwenden. Die Isolation des Raumes (der Hauptteil des Films spielt in zugestellten, abgeschotteten Bürorefugien) untermauert die erdrückende Enge und imaginäre Schlinge, die kontinuierlich am Hals des Delinquenten baumelt. Eine schmale Gratwanderung beschreitet Donaldson jedoch: Zunächst suhlt er sich in ausgewalztem Melokitsch, gipfelnd in einer ätherisch-fleischigen Sexszene auf der Rückbank einer Limousine, bevor der dezent im Hintergrund bedrohlich-mystisch glimmende Score (Maurice Jarre) das dramatisch ansteigende Konflikt- und Spionageszenario in allen erdenklichen Genreverrenkungen einleitet, einschließlich Verfolgungen zu Fuß und der als letzte Möglichkeit verbliebene Selbstmord per Kopfschuss. Bestechend – John Alcotts letzte Kameraarbeit (der Vorspann: ein Meistwerk der Bewegung) und Will Pattons einnehmende, erregende Gier hinter der äußerlichen Dauerprofessionalität.

5 | 10