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Freitag, 13. März 2015

Serien: "Entourage" - Staffel 2 [USA 2005]


Staffel zwei kopiert eine Parallele zur vorangegangenen, aber kürzeren: Die aller heiter-aufgekratzten Gelassenheit ausweichende Frage, ob familiär unterfütterte Freundschaft früher oder später darunter leiden muss, wenn Vincent "Vince" Chase (Grinsemaul Adrian Grenier) von der Institution einer Industrie Zucker in den Arsch geblasen bekommt, befördert sich erst in den letzten, dezidiert tragikomischeren Episoden zum Knotenpunkt einer Serie, die Substanz aus Spott bezieht – zurückhaltend geradezu. Dafür hangelt sich "Entourage" diesmal am stringenten Konstruieren eines motivischen Erzählgedankens entlang. Während sich Vince mit seiner einstmals Angebeteten Mandy Moore (Mandy Moore) herumplagen muss, kommt erschwerend hinzu, dass ein Superheld, für den er sich nicht hält, in einem bombastisch Umsatz generierenden Superheldenfilm den Superhelden spielen muss. Für pralle Säcke Geld. Von James Cameron! Im Schatten Camerons verwurzelt, zieht "Entourage" nun auch um – in ein nebenlinienhaftes Panoptikum komplizierterer Wechselbeziehungen, die diktatorisch ihren Blickwinkel verschieben, falls die Technik (des menschlichen Miteinanders) aussetzt. Kotztütengroßartig: Malcolm McDowell. Dass unsere Dorftrampel und Möchtegern-Frauenversteher trotzdem noch Zeit erübrigen können, Hugh Heffner zu besänftigen, für chinesische Red-Bull-Werbespots Kloppe zu lernen, auf dem Sundance Film Festival vier Stunden Egozentrikerkunst durchzustehen und auf der Comic-Con ihrer verflossenen Vergangenheit nachzujammern, unterstreicht: Erneut ist "Entourage" (im episodischen Fragment) quietschend komisch und erfolggekrönt (am prophetischen Plakat). Cameron halt.

7 | 10

Freitag, 14. Juni 2013

"Southland Tales" [USA 2006]


Inmitten dieses Reigens an konturlosen Anti-Schauspielern, die mit ihrem Lächeln versuchen, eine Zahnpasta-Werbung zu imitieren, ist da, unter anderem, diese Sarah Michelle Gellar. Hübsch aus Plastik, etwas dürr und knochig, verkörpert sie eine Pornodiva namens Krysta Now, die ihr Geschäft exponentiell ausdehnen möchte. Die Quintessenz daraus, ihre pornographische Überzeugungsethik, lässt sich ebenso auf den Film ausdehnen, in dem sie mitspielt: Egal, ob du's verstanden hast oder nicht, gewiss ist die Tatsache allemal, dass keiner einen Schwanz so gut reiten kann wie Krysta Now. Nach "Donnie Darko" wollte Richard Kelly Größeres vollbringen, einen verschwurbelten, von Moby psychedelisch kongenial aufgedrehten Antifilm über Orwell und Marx, republikanischen Totalitarismus und dystopischen Zukunftstrash. Prätentiös kann man das nennen, denn "Southland Tales" ist eine faszinierende Farce eines Sturrkopfs, der dem überschnellen Ball auf der Straße hinterher eilt, sich aber keine Mühe macht, die Bordsteinkante zu beachten, an der er sich einen blutigen Knöchel holt. In Kellys sozio- und popkulturellem, spirituellem Nihilismus, das Ergebnis verschrobenster Dichtung, kämpfen Neomarxisten um ein Ziel, das in einer Explosion ersichtlich sein muss. Kelly-Weltuntergang und Kelly-Zeitreise, nur wahnsinniger; man braucht hier Gegenmittel für Verstandslähmungen. Ein beworbener Autokoitus und kitschige Musical-Miniclips destillieren jedoch einen andeutungsweise subversiven, erotischen Humor. Avantgardistisches Niemandsland gestellter Überzeugungen. Lebens(er)müde(nd). 

4 | 10