[...] Ein alter Mann, Kinder und die Kamera. [...] Der alte Mann ("Videodrome"-Darsteller Leslie Carlson) muss mit einem lachenden und einem weinenden Auge zuschauen, wie er zum Hauptdarsteller wird, der zum Tode altert, obwohl er durch eine gleichfalls alternde Kamera jung bleibt. Eine vergleichsweise bittere Ironie: Das Kamerabild macht ihn für alle Generationen unsterblich, es macht ihn greifbar, es macht ihn unvergänglich, es macht ihn im Gegensatz zu Fotoaufzeichnungen lebendig und natürlich, aber gerade das um ihn herum, die aufgeregten Kinder, die die Kamera vor ihrem Märchenonkel postieren, wähnen sich im Heranwachsen, während ihre Hauptrolle die Vergänglichkeit des Moments erlebt. Zunächst etwas ängstlich, dann leise erwartungsfroh – denn er gesteht sich ein, dass die Kinder nichtsdestotrotz loslegen sollen. Am Ende sind alle aufgeregt, "Action!", der Mann in einer verträumten 35-mm-Einstellung, warme Farben. Er lächelt schelmisch, seine Mundwinkel verziehen sich jedoch wieder, ängstlich, griesgrämig, vergänglich. Kino ist Freud und Leid. [...]