[...] Wo "Flying Padre" mit narrativen Texturen in einem Zustand ästhetischer Reife bereits Kubricks Spielfilme im Voraus planten, besinnt sich "The Seafarers", letzter Dokumentationsbeitrag, abermals vermehrt auf den Fragmentarismus penibler Situationsabläufe und das Stichprobenartige aus "Day of the Fight". Kubrick musste schlicht ein vorgegebenes Drehbuch in Bildern umwandeln. Engagiert hatte ihn die New Yorker Seefahrtsgewerkschaft (kurz: SUI) für einen halbstündigen Clip in deren Hauptzentrale, der verheißungsvoll Ehre, Ruhm und Vaterland glorifiziert, während Seemänner zur ultimativen Freiheit auf dem Meer schippern. Ein pathosgeschwängertes Loblied auf amerikanischen Heldeneifer ist "The Seafarers", aber auch detailbesessen (zu detailbesessen: das Essen in der Kantine) und voller Bewegung. Das Kompositionstalent Kubricks, das ebenso Symmetrische wie Ausschmückende seines Stilllebens, bildet die Quintessenz dieses propagandistischen Marketinggags [...]