Hat was. Michael Fassbender. Charlize Theron. Memorable Seufzer, die
Ridley Scott wie ein alter Weinkenner ausgiebig verkostet: der
Space-Jockey-Stuhl oder etwa das bedächtige Herantasten an eine
faszinierende Planetenvision. In seinen malerischen, ausgeklügelt
arrangierten Space-Opera-Impressionen, gefüllt von feuchtkalter Kultur,
kann man sich indes verlieren, einige Schlüsselszenen balancieren gar
zwischen amüsanter Groteske und bestialischem Zaubertrick, stehen
allerdings für sich allein ohne zusammenhängenden Über- und Unterbau.
Der Score spiegelt diesen Widerspruch sehr treffend, wenn er in der
abenteuerlichen Entdeckung (pathetische Tonarien) die Entdeckung des
Horrors musikalisch entdeckt (grimmige Klangspitzen). Doch wo Scott mit
subtilen Gesten in seinem "Alien"-Original ein motivdurchdrungenes
Figurenpsychogramm psychosexueller Spannung einer müde gewordenen
Aufbruchsgeneration zeichnete und ausbaute, verbleibt das
minimalphilosophische "Prometheus"-Drehbuch im luftleeren Raum, bietet
unzählige maximalphilosphische Diskurse an (soziologisch: der
Bruder-Schwester-Konflikt, evolutionsphilosophisch: die DNA des Lebens),
die gleichwohl allesamt dort enden, wo sie beginnen. Scott interessiert
sich für den Ursprung des Organischen (und selbst das nur am Rande),
als für das Organische selbst, um schlussendlich einen faden Kompromiss
zweier künstlerischer Herangehensweisen eines atmosphärisch stickigen
Filmklassikers herstellen zu wollen, der ironischerweise doch kein Leben
erzeugt. Fast alles für die Katz'. Dieser Ridley Scott ist der "Robin-Hood"-Scott, verflacht und nicht mehr subversiv. Eine Ernüchterung, der
wir uns stellen müssen.
5 | 10