Teuflisch langweiliger Endzeit-Schlock als ultrabrutale Horror-Paranoia vor dem neuen Jahrtausend, unübersehbar schwimmend auf der Mystery-Welle der 90er Jahre. Es kämpft Gut gegen Böse, Jericho gegen Satan, ein reichlich zerknautschter Arnie gegen einen reichlich sarkastischen Gabriel Byrne, der zahlreiche denkwürdige Quotes für sich entscheidet, selbst wenn dabei John Milton nicht weit entfernt zu sein scheint. Ideenlos in der Auswahl seiner dramaturgischen Mittel zur Erzeugung mystischer Atmosphäre – immer gleiche Kamerafahrten durch nächtliche Häuserschluchten, Ethno-Geträller, ganz viel Feuer und durchbohrte Leichen –, passt die Intelligenz des Films vermutlich auf ein Kruzifix. Erwartungsgemäß keine doppelbödige Reflexion über verlorengegangenen Glauben, sondern konsequent darin, ein interessantes Teufels-Sujet für allerlei redundante Over-the-Top-Actionszenen zu missbrauchen. Bar jedweder Ironie, Logik und Subtilität, stattdessen mit viel religiöser Erlöser-Propaganda sowie aufgesetzter Endlossymbolik steuert "End of Days" schließlich auf ein selten dämliches Ende zu, wenn Peter Hyams Luzifer höchstpersönlich per CGI (für Arme) von der Leine lässt. Und Arnie plötzlich doch anfängt zu beten! Um Gottes Willen.
2 | 10