Er hat sich seinen Platz in den Annalen der Filmgeschichte längst gesichert und darf als Inbegriff des Horrors gesehen werden. Er ist nicht nur eine der bekanntesten Filmfiguren überhaupt, nein, Freddy Krueger ist vielmehr so etwas wie der Popstar des Gruseligen, eine Kulturikone, ein Stück moderne Popkultur. So trat der Mann aus der Elm Street mit den messerscharfen Stahlklauen, verbranntem "Pizzagesicht", rot-grün quergestreiftem Pullover, brauner Stoffhose und lässigem Schlapphut in mehreren "Simpsons"-Folgen auf, in "South Park" ebenso; eine Heavy Metal-Rockband brachte zudem den Song "Freddy Krueger" heraus. Einige andere Songs, die sich auf Krueger bezogen, erschienen. Der ehemalige Kindermörder mit leichter Affinität zu schwarzem Humor und schreienden Opfern hat sich unter Horrorfans einen Namen gemacht, mehr noch: er hat sich in die Herzen der Kinofans gespielt und sorgte für manch' beängstigenden Moment. Freddy Kruger (von einem Robert Englund in der Rolle seines Lebens verkörpert): Neben Michael Myers und Jason Voorhees steht der Name für ein Genre.
Doch Freddy Krueger ist mehr als nur Antiheld, mehr als nur ein verrückter Kino-Irrer, der seine ausgesuchten Opfer in ihren Träumen verfolgt und sie dort zu töten versucht – nur, dass die Kinder auch in der Realität sterben. Freddy Krueger ist ein rapide wachsender Industriezweig in einer Person. Von Horror-Majestro Wes Craven ins Leben gerufen (der Name Freddy Krueger bezieht sich auf einen unangenehmen Raufbold aus Cravens Schulzeit, der ihn stets tyrannisierte; Craven hatte außerdem die Idee in einem Restaurant während des Lesens von einem Emigranten aus Taiwan, der von heftigen Alpträumen geplagt wurde und später gestorben war), feierte er seine Premiere in dem 1984 erschienenen Film "Nightmare – Mörderische Träume" ("A Nightmare on Elm Street"). Heute unlängst zum Kultfilm avanciert, ist das Werk vielleicht alles, aber kein handelsüblicher Vertreter der Sparte Horror. Er ist vielmehr tiefenpsychologisches, wegweisendes (insbesondere auf die "Teenie-Horrorfilme" der 90er Jahre), ungemein vielschichtiges Gruselkino, de facto ein Kleinod des modernen Horrorfilms, mit dem sich Wes Craven einen großen Namen gemacht hat.
Was "Nightmare – Mörderische Träume" von anderen Genrekollegen (besonders von neueren Produktionen) abhebt, ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass Wes Craven neben den Schocks und Spezialeffekten, neben seinem Freddy-Krueger-Konstrukt, mit dem der Film lebt und fällt, vor allem auf intelligente Nebenlinien in der Narration setzt. Auf geradezu augenzwinkernde Weise philosophiert Craven über die Natur der Angst, reflektiert deren Auswirkungen auf die Menschen. Unterhaltung und Kunst halten sich in Cravens Script konstant die Waage. Aber auch Träume spielen – wie es der Titel bereits vermuten lässt – eine gewichtige Rolle im ersten "Nightmare"-Film (respektive in der gesamten fortlaufenden Reihe). Nur, dass sie eben nicht als Bewältigung von verschiedensten Gedankenkomplexen führen, als Entspannung sozusagen, sondern dass sie stattdessen als Bedrohung fungieren. Alpträume sind nicht mehr grässlich, sie sind tödlich.
Doch die Angst entspringt keineswegs der Angst vor Freddy Krueger, sie resultiert eher aus der Unausweichlichkeit und Unkontrollierbarkeit. Man darf nicht einschlafen, man hat Angst vor dem Einschlafen, man hat Angst vor diesem Monstrum mit den Krallen, schließlich hat sich der Mensch in seinen Träumen keineswegs unter Kontrolle, da in Träumen die Regeln unserer Welt außer Kraft gesetzt sind. Aber irgendwann ist der Zeitpunkt so oder so gekommen, in dem man seine Augen nicht mehr geöffnet lassen kann. Da bedarf es keiner Tabletten und keiner Aufputschmittel á la einem guten Schlückchen Kaffee mehr. Die Augen fallen von ganz allein zu. Leider – denn kommt der Schlaf, kommt der Tod. Was machen demnach unsere Protagonisten? Sie fliehen mit Hilfe der "Freunde des Wachbleibens". Doch schlussendlich sterben sie sowieso, der eine früher, der andere später. Cravens Erkenntnis ist daher die, dass man sich seinen Dämonen stellen muss, seinen Ängsten, dem schwarzen Mann. Das ist zwar trivial, aber durchaus wahr.
Der Film funktioniert aber nicht nur durch die doppelbödige Illustrierung des Misstrauens gegenüber dem eigenen Unterbewusstsein, des Menschens Angst vor den eigenen Träumen, er funktioniert ebenso auf der Dramaschiene. "Nightmare – Mörderische Träume" porträtiert eine Erwachsenenwelt, die von Gegensätzen, von Wahrheit und Lüge geprägt ist. Nancys (Heather Langenkamp) Vater, Sheriff Donald Thompson (John Saxon), hält Recht und Ordnung aufrecht, während er selber ein schreckliches, ein verbrecherisches Geheimnis hütet. Die Eltern sind in Wirklichkeit mit Schuld beladen; wenn sie schlafen wollen, ist das zugleich eine Metapher für die Verdrängung ebenjenes Geheimnisses. Dagegen wollen die Kinder wach bleiben, weil Schlaf automatisch Lebensgefahr evoziert. Durch Träume gelangen die (unschuldigen) Teenager selbst ins Erwachsenendasein – und werden von ihrem Elternhaus wenig bis gar nicht verstanden.
Cravens Horror ist somit ein Beispiel dafür, mit welcher Ignoranz, mit welch' großem Kopfschütteln manche Eltern ihren Kindern in der Pubertät begegnen; dass sie die Jugendlichen angesichts ihrer Gefühlsschwankungen häufig nicht ernst nehmen. Das manifestiert sich vor allem im brillant komponierten Finale, als Nancys Todeskampf gegen Freddy von der Polizei nur peripher beachtet wird, trotz verzweifelter Todesschreie. Kurzum: Von der Erwachsenenwelt ist in der Elm Street nicht wirklich viel zu erwarten. Ein Phänomen von universeller Natur, das sich bis heute durchaus (in einigen Fällen) fortgeführt hat.
Doch die Angst entspringt keineswegs der Angst vor Freddy Krueger, sie resultiert eher aus der Unausweichlichkeit und Unkontrollierbarkeit. Man darf nicht einschlafen, man hat Angst vor dem Einschlafen, man hat Angst vor diesem Monstrum mit den Krallen, schließlich hat sich der Mensch in seinen Träumen keineswegs unter Kontrolle, da in Träumen die Regeln unserer Welt außer Kraft gesetzt sind. Aber irgendwann ist der Zeitpunkt so oder so gekommen, in dem man seine Augen nicht mehr geöffnet lassen kann. Da bedarf es keiner Tabletten und keiner Aufputschmittel á la einem guten Schlückchen Kaffee mehr. Die Augen fallen von ganz allein zu. Leider – denn kommt der Schlaf, kommt der Tod. Was machen demnach unsere Protagonisten? Sie fliehen mit Hilfe der "Freunde des Wachbleibens". Doch schlussendlich sterben sie sowieso, der eine früher, der andere später. Cravens Erkenntnis ist daher die, dass man sich seinen Dämonen stellen muss, seinen Ängsten, dem schwarzen Mann. Das ist zwar trivial, aber durchaus wahr.
Der Film funktioniert aber nicht nur durch die doppelbödige Illustrierung des Misstrauens gegenüber dem eigenen Unterbewusstsein, des Menschens Angst vor den eigenen Träumen, er funktioniert ebenso auf der Dramaschiene. "Nightmare – Mörderische Träume" porträtiert eine Erwachsenenwelt, die von Gegensätzen, von Wahrheit und Lüge geprägt ist. Nancys (Heather Langenkamp) Vater, Sheriff Donald Thompson (John Saxon), hält Recht und Ordnung aufrecht, während er selber ein schreckliches, ein verbrecherisches Geheimnis hütet. Die Eltern sind in Wirklichkeit mit Schuld beladen; wenn sie schlafen wollen, ist das zugleich eine Metapher für die Verdrängung ebenjenes Geheimnisses. Dagegen wollen die Kinder wach bleiben, weil Schlaf automatisch Lebensgefahr evoziert. Durch Träume gelangen die (unschuldigen) Teenager selbst ins Erwachsenendasein – und werden von ihrem Elternhaus wenig bis gar nicht verstanden.
Cravens Horror ist somit ein Beispiel dafür, mit welcher Ignoranz, mit welch' großem Kopfschütteln manche Eltern ihren Kindern in der Pubertät begegnen; dass sie die Jugendlichen angesichts ihrer Gefühlsschwankungen häufig nicht ernst nehmen. Das manifestiert sich vor allem im brillant komponierten Finale, als Nancys Todeskampf gegen Freddy von der Polizei nur peripher beachtet wird, trotz verzweifelter Todesschreie. Kurzum: Von der Erwachsenenwelt ist in der Elm Street nicht wirklich viel zu erwarten. Ein Phänomen von universeller Natur, das sich bis heute durchaus (in einigen Fällen) fortgeführt hat.
Abgesehen davon sind es nicht nur die kaum auszumachenden Diskrepanzen zwischen Wahrheit und Lüge, bei Cravens "Nightmare – Mörderische Träume" fällt eine eindeutige Differenzierung gerade zwischen Traum und Realität schwer, zwischen Normalität und Ausnahmesituation. Was ist was? Hier prallen verschiedene Zeitebenen aufeinander (wie ebenfalls Anfang der 80er in Stanley Kubricks "Shining"), laufen dann wieder virtuos auseinander. Ob die und die Szene an der und der Stelle in der Tat nur fantastische Träumerei bedeutet oder nicht, erschließt sich nur in den seltensten Fällen – und verliert auch zusehends an Bedeutung. Genau da, nämlich in der Inszenierung, liegt die Stärke in Wes Cravens elegantem Gruselschocker, der aufgrund dieses motivischen Überbaus einen äußerst komplexen Sockel bekommt.
Mit knapp 90 Minuten ist der Film im Unterhaltungswert ohnehin großes Tennis. "Nightmare – Mörderische Träume" ist fernab jeglicher interpretatorischer Ansätze für sein Genre extrem kurzweilig, böse, spannend bis zuletzt, aber auch mit makabrem Humor und genialen Ideen gesegnet (darunter selbstverständlich "das Lied vom schwarzen Mann", das von kleinen Kindern gesungen wird, um Freddy von sich fernzuhalten). Dennoch sei zu erwähnen, dass insbesondere die Szenen zwischen Freddys "Auftritten" (mit einigen Ausnahmen) durch ihre klischeehaften Dialoge unter den Jugendlichen nicht sonderlich mitreißend sind und daher hin und wieder ein gewisses Maß an Tempo und Spritzigkeit vermissen lassen. Langweilig ist das keinesfalls, doch etwas straffer hätte es schon sein können.
Das Bindeglied in dieser Welt, die lediglich aus Sein und Schein besteht, ist eben jener Freddy Krueger. Von Robert Englund manisch verkörpert, ist Krueger nicht nur per se Rächer, er ist Täter und Opfer zugleich. Er ist selbst schuldig, er repräsentiert in gewisser Weise die "zurückgekehrte" Schuld, der sich die Schuldigen stellen müssen und hält ihnen einen Spiegel vor. Für die Erwachsenen ist er deshalb das absolut Böse. Krueger tötet seine Opfer in aller Regel, wenn er ihre Schwächen ausnutzt. So gesehen ist dieser Freddy Krueger ein Symbol für die eigenen Fehler und Ängste, was ihn zu einem Teil eines jeden selbst macht.
Und trotzdem kann er nur weiterexistieren, wenn man an seine Legende glaubt und diese weiterverbreitet, ebenso wenn man Angst vor ihm hat und wenn man schreit. Krueger ist abhängig von der Hysterie seiner Opfer. Nur so kann man ihn besiegen – wenn man sich ihm stellt, wenn man keine Angst in dieser fatalen Alptraumwelt vor ihm hat, dort, wo die Naturgesetze durch seine Allmacht aufgehoben sind und es zu grotesken Situationen kommt. Auch Feuer bereitet ihm Schwierigkeiten. Feuer daher, weil er ursprünglich im Feuer umgekommen ist, was zu einem nützlichen Werkzeug werden kann, um ihn auf Distanz zu halten (Finale).
Mit knapp 90 Minuten ist der Film im Unterhaltungswert ohnehin großes Tennis. "Nightmare – Mörderische Träume" ist fernab jeglicher interpretatorischer Ansätze für sein Genre extrem kurzweilig, böse, spannend bis zuletzt, aber auch mit makabrem Humor und genialen Ideen gesegnet (darunter selbstverständlich "das Lied vom schwarzen Mann", das von kleinen Kindern gesungen wird, um Freddy von sich fernzuhalten). Dennoch sei zu erwähnen, dass insbesondere die Szenen zwischen Freddys "Auftritten" (mit einigen Ausnahmen) durch ihre klischeehaften Dialoge unter den Jugendlichen nicht sonderlich mitreißend sind und daher hin und wieder ein gewisses Maß an Tempo und Spritzigkeit vermissen lassen. Langweilig ist das keinesfalls, doch etwas straffer hätte es schon sein können.
Das Bindeglied in dieser Welt, die lediglich aus Sein und Schein besteht, ist eben jener Freddy Krueger. Von Robert Englund manisch verkörpert, ist Krueger nicht nur per se Rächer, er ist Täter und Opfer zugleich. Er ist selbst schuldig, er repräsentiert in gewisser Weise die "zurückgekehrte" Schuld, der sich die Schuldigen stellen müssen und hält ihnen einen Spiegel vor. Für die Erwachsenen ist er deshalb das absolut Böse. Krueger tötet seine Opfer in aller Regel, wenn er ihre Schwächen ausnutzt. So gesehen ist dieser Freddy Krueger ein Symbol für die eigenen Fehler und Ängste, was ihn zu einem Teil eines jeden selbst macht.
Und trotzdem kann er nur weiterexistieren, wenn man an seine Legende glaubt und diese weiterverbreitet, ebenso wenn man Angst vor ihm hat und wenn man schreit. Krueger ist abhängig von der Hysterie seiner Opfer. Nur so kann man ihn besiegen – wenn man sich ihm stellt, wenn man keine Angst in dieser fatalen Alptraumwelt vor ihm hat, dort, wo die Naturgesetze durch seine Allmacht aufgehoben sind und es zu grotesken Situationen kommt. Auch Feuer bereitet ihm Schwierigkeiten. Feuer daher, weil er ursprünglich im Feuer umgekommen ist, was zu einem nützlichen Werkzeug werden kann, um ihn auf Distanz zu halten (Finale).
Konsequent ist daher nur, dass der Kampf gegen Freddy Krueger letztlich nur ansatzweise gewonnen ist, der Krieg noch lange nicht. Warum auch? Es ist üblich, dass solch' ein Alp nur vorübergehend besiegt werden kann, was so manche Sage aus dem Altertum bewiesen hat (und auch Filmreihen von "Freitag, der 13." bis hin zu "Saw"). Im ersten Film der "Nightmare"-Reihe ist mit dem schweißgebadeten Aufwachen noch lange nichts beendet. In einem hervorragenden Ende, das vielleicht zu sehr auf Sequel inszeniert und dementsprechend offen ist, holt sich Freddy Nancys Mutter durchs Türfenster und die Kinder fangen wieder mit dem Singen an. Cravens detaillierte Bebilderung findet hier ihren Höhepunkt, wenn er das Dach des Autos, in dem die Jugendlichen wegfahren und zugleich in die Fänge Kruegers geraten, in den Farben von Freddys Pullover färbt. So eignet sich "Nightmare – Mörderische Träume" auch zum mehrmaligen Anschauen, um all' die kleinen visuellen Kniffe zu entdecken.
Freddy Krueger/Robert Englund hält sich im ersten "Nightmare"-Film in Sachen Mimik und Gestik dabei noch angenehm zurück, ja er wirkt bisweilen stumm, was jedoch wieder lobenswert dahingehend ist, dass dadurch seine Düsternis mehr zur Geltung kommt. Erst im weiteren Verlauf der Reihe gewinnt er seinen bewährten schwarzen Humor, seinen Zynismus und seinen Sadismus, wenn er seine Opfer in ihren Träumen auf grausame Weise quält und foltert. So sind seine Einzeiler in "Nightmare – Mörderische Träume" lange nicht derart abgeklärt wie in späteren Teilen. Ein "Ich werde dich in kleine Stücke schneiden" ist im Vergleich zu "Wenn dich das Essen hier nicht umbringt, dann wird es der Service tun" tendenziell erstaunlich harmlos und altbacken. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Freddy Krueger in einigen späteren Filmen zur lächerlichen Comicfigur degradiert werden sollte. Englunds austarierte, geerdete Darstellung Kruegers im ersten Film ist trotz der langweiligen Sprüche gerade richtig.
Freddy Krueger/Robert Englund hält sich im ersten "Nightmare"-Film in Sachen Mimik und Gestik dabei noch angenehm zurück, ja er wirkt bisweilen stumm, was jedoch wieder lobenswert dahingehend ist, dass dadurch seine Düsternis mehr zur Geltung kommt. Erst im weiteren Verlauf der Reihe gewinnt er seinen bewährten schwarzen Humor, seinen Zynismus und seinen Sadismus, wenn er seine Opfer in ihren Träumen auf grausame Weise quält und foltert. So sind seine Einzeiler in "Nightmare – Mörderische Träume" lange nicht derart abgeklärt wie in späteren Teilen. Ein "Ich werde dich in kleine Stücke schneiden" ist im Vergleich zu "Wenn dich das Essen hier nicht umbringt, dann wird es der Service tun" tendenziell erstaunlich harmlos und altbacken. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Freddy Krueger in einigen späteren Filmen zur lächerlichen Comicfigur degradiert werden sollte. Englunds austarierte, geerdete Darstellung Kruegers im ersten Film ist trotz der langweiligen Sprüche gerade richtig.
Die stimmige Besetzung besteht jedoch nicht nur vordergründig aus Robert Englund, er besteht auch aus Heather Langenkamp und Johnny Depp. Nancy ist kein Kind mehr. Sie ist vielmehr die intelligenteste Figur im ersten "Nightmare"-Film. Intelligent, weil sie Freddy mit Hilfe eines genau kalkulierten Plans töten und ihm im Zuge dessen die ewige Ruhe verschaffen will. Nimmt sie den Kampf gegen ihn auf, nimmt sie automatisch den Kampf gegen die Verbrechen ihrer Eltern auf. Während Heather Langenkamp allmählich dazu neigt, mit ihrem hysterischen Geschreie und ihrem Overacting das Nervenkostüm des Zuschauers von Zeit zu Zeit gehörig zu strapazieren, ist es vor allem Johnny Depp in seiner ersten großen Spielfilmrolle, der dem Film angesichts seines Humors der Auflockerung wegen entsprechend den Stempel aufdrücken kann, was man von seiner (bauchfreien) Kleidung jedoch aber gar nicht zu sagen vermag. Hinzu kommen ein solider John Saxon und eine wiederum solide Ronee Blakley als Nancys Eltern.
Jacques Haitkin fotografierte "Nightmare – Mörderische Träume" vorzüglich. Erst durch seine Licht- und Schatteneffekte und Charles Bernsteins schaurig-schönes Hauptthema entsteht eine beklemmende Atmosphäre. Doch auch im Bereich Special-Effects konnte "Nightmare – Mörderische Träume" Maßstäbe setzen. Sei es die bedrohliche Szene in der Badewanne, Tinas (Amanda Wyss) erschreckende Tötungssequenz im – für die Kamera – unsichtbar rotierenden Schlafzimmer, die flüssige Treibsandtreppe oder selbstredend der Höhepunktschock, als Johnny Depp in einem herrlich überdrehten Moment von seinem Bett wie eine Art Strudel nach unten gezogen und wieder mit einer irrwitzigen Blutfontäne ausgeschluckt wird. All' das (welches in den meisten Fällen seinen Ursprung in realen Alpträumen der Filmemacher gefunden hat), obgleich sparsam eingesetzt, wirkt heute genauso beeindruckend wie damals. Und dann ist da die ausgezeichnete Szene, als Tinas Freund Rod Lane (Nick Corri) von Freddy in seiner Gefängniszelle erwürgt wird. Behutsam, ja fast zärtlich nähert sich die Schlinge eines unsichtbaren Freddy Kruegers dem Halse Rods – und Nancy muss zuschauen. Eine Szene von geradezu biblischer Kraft.
Jacques Haitkin fotografierte "Nightmare – Mörderische Träume" vorzüglich. Erst durch seine Licht- und Schatteneffekte und Charles Bernsteins schaurig-schönes Hauptthema entsteht eine beklemmende Atmosphäre. Doch auch im Bereich Special-Effects konnte "Nightmare – Mörderische Träume" Maßstäbe setzen. Sei es die bedrohliche Szene in der Badewanne, Tinas (Amanda Wyss) erschreckende Tötungssequenz im – für die Kamera – unsichtbar rotierenden Schlafzimmer, die flüssige Treibsandtreppe oder selbstredend der Höhepunktschock, als Johnny Depp in einem herrlich überdrehten Moment von seinem Bett wie eine Art Strudel nach unten gezogen und wieder mit einer irrwitzigen Blutfontäne ausgeschluckt wird. All' das (welches in den meisten Fällen seinen Ursprung in realen Alpträumen der Filmemacher gefunden hat), obgleich sparsam eingesetzt, wirkt heute genauso beeindruckend wie damals. Und dann ist da die ausgezeichnete Szene, als Tinas Freund Rod Lane (Nick Corri) von Freddy in seiner Gefängniszelle erwürgt wird. Behutsam, ja fast zärtlich nähert sich die Schlinge eines unsichtbaren Freddy Kruegers dem Halse Rods – und Nancy muss zuschauen. Eine Szene von geradezu biblischer Kraft.
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