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Mittwoch, 24. Mai 2017

"Fast & Furious 8" / "The Fate of the Furious" [USA 2017]


Auch die Autos waren immer schon seine Familie, in "Fast & Furious 8" kreisen sie ihn ein, beschützen ihn, schirmen ihn ab: Dom Toretto (Vin Diesel). Familie muss also neu gedacht werden, hier, in diesem Post-Paul-Walker-Teil. Um den Verlust zu kompensieren, wird sie dementsprechend vergrößert, die in ihrer heiligen Andacht geradezu fanatische Familie, und spätestens im breit angelegten Showdown auf Eis gegen Torpedos schneidet F. Gary Gray zu den verschiedenen Familienmitgliedern. Es ergibt sich ein zusammenhängendes Bild von Familie, bei der jeder jedem zuarbeitet, es ergibt sich eine selbstlose Familienhierarchie, die, vorzugsweise beim Grillen, mit jedem Franchise-Beitrag an Leben gewann, gleichwohl ihr eigener Metakommentar war. Aber Veränderung war seit jeher "The Fast and the Furious" inhärent. Bis zur Absurdität. Jetzt – schmissige Ortswechselangaben. Knopfdruckstunts. Planungsstaffelung. Nicht zu vergessen: "Zombie-Autos". Und Charlize Theron. Der Zwang, Paul Walker kompensieren zu müssen, kommt dem Film dabei nicht entgegen, zumindest anfänglich. Ein gezwungen parodistisches, bleiernes, plotlastiges Bewältigungsecho ist das zunächst (wie Dwayne Johnsons alberne Rekrutierungsmarotten bei einem Mädchenfußballteam), gegen die Trauer anzukämpfen. Die Lässigkeit, auch Vernichtungsfreude zwanglos einzufordern, kommt später. Dann aber richtig. Dann ist das wahrlich "für Brian": ein vollgepacktes Augen-zu-und-durch-Fest, das selten den Wert an sich vergisst – und der Zyklus erneut beginnen kann.   

6 | 10

Mittwoch, 8. April 2015

"Fast & Furious 7" / "Furious 7" [USA 2015]


Das Viertelmeilenrennen, das Corona-Bier, das Kennenlern-Sandwich. Und so weiter. Wenn "Fast & Furious 7" Paul Walker zum Abschied begleitet, dann erinnert dieser Beitrag einer langlebigen (Meta-)Reihe, die in ihrem expandierenden und selbstreferentiellen Gedeihen (jetzt: Nathalie Emmanuel als Ursula Andress) stets einen Gang übersprang, an einen Ausgangs- und unvermeidlichen Endpunkt, von wo aus eine Figur sterben muss, obwohl niemals jemand sterben kann. "Fast & Furious 7" ist Abstraktion pur, ein steigerungslogisches Comicbuch, ein unzumutbarer Gadget-Ritt auf einer Flutwelle, die Begier nach dem Tod, der die anderen erwischt – die weite, wüste (Action-)Fläche im Visier, zerstückelt sich das ehemals konservativ-entspannte Franchise in schwerelosen Fimmel, ermattend wiederkehrenden Humor und in die verkomplizierte Attitüde, dem Unausweichlichen den Zufall voranzuschieben. Mit einem raubeinigen Konvoi-Überfall, einem sonnigen Heist-Mittelstück und einer urbanen Verfolgungschoreografie destilliert James Wans Einstand den Geruch aller Vorgängerfilme, und gewiss ist es so, dass deswegen den Startzeichen, aber auch dem qualmigen Tumult gehuldigt wird, um mit einem Charakter würdig abzuschließen, der das tagtäglich ihm fehlende Geballer herbeisehnte. Paul Walkers letzte Szenen, der gereinigte Blick, seine ewige Familie, die Straße, auf der er abzweigen wird – in diesen Szenen ereigniszarter Auslöschung, die hier, nur hier gilt, gestikuliert "Fast & Furious 7" über die Leitplanken des Kinos hinaus.

6 | 10