Auch die Autos waren immer schon seine Familie, in "Fast & Furious 8" kreisen sie ihn ein, beschützen ihn, schirmen ihn ab: Dom Toretto (Vin Diesel). Familie muss also neu gedacht werden, hier, in diesem Post-Paul-Walker-Teil. Um den Verlust zu kompensieren, wird sie dementsprechend vergrößert, die in ihrer heiligen Andacht geradezu fanatische Familie, und spätestens im breit angelegten Showdown auf Eis gegen Torpedos schneidet F. Gary Gray zu den verschiedenen Familienmitgliedern. Es ergibt sich ein zusammenhängendes Bild von Familie, bei der jeder jedem zuarbeitet, es ergibt sich eine selbstlose Familienhierarchie, die, vorzugsweise beim Grillen, mit jedem Franchise-Beitrag an Leben gewann, gleichwohl ihr eigener Metakommentar war. Aber Veränderung war seit jeher "The Fast and the Furious" inhärent. Bis zur Absurdität. Jetzt – schmissige Ortswechselangaben. Knopfdruckstunts. Planungsstaffelung. Nicht zu vergessen: "Zombie-Autos". Und Charlize Theron. Der Zwang, Paul Walker kompensieren zu müssen, kommt dem Film dabei nicht entgegen, zumindest anfänglich. Ein gezwungen parodistisches, bleiernes, plotlastiges Bewältigungsecho ist das zunächst (wie Dwayne Johnsons alberne Rekrutierungsmarotten bei einem Mädchenfußballteam), gegen die Trauer anzukämpfen. Die Lässigkeit, auch Vernichtungsfreude zwanglos einzufordern, kommt später. Dann aber richtig. Dann ist das wahrlich "für Brian": ein vollgepacktes Augen-zu-und-durch-Fest, das selten den Wert an sich vergisst – und der Zyklus erneut beginnen kann.
6 | 10