Mittwoch, 24. Dezember 2014

"Tödliche Weihnachten" / "The Long Kiss Goodnight" [USA 1996]


[...] Eine altehrwürdige Identitätssuche in einer vorzeigbaren Actionsause der 90er, ein prädestinierter Stoff, der spätestens seit Robert Ludlum immer wieder künstlerische Veränderungen erfuhr und hier von Flopspezialist Renny Harlin aufgewärmt wird. Obwohl dieser Genrefilm eine Menge zerstörerisch-unverfrorenen Spaß predigt, ist weder seine erste noch seine zweite Hälfte von ausnahmslos delikatem Entfesselungseifer. Der Film ist in zwei voneinander abgegrenzte Akte strukturiert. Der erste: Wir gewöhnen uns an Samantha als durchweg sympathische Lehrerin, leidend an chronischem Erinnerungsverlust. Der zweite: Wir lernen Charly kennen. Charly mit reanimiertem Gedächtnis als eine, die weiß, wie man lautlos, wie man effektiv tötet, allerdings nicht unbedingt sympathisch ins Herz vordringt. Diese zwei Akte werden unter anderem auch deshalb prägnant, weil die Protagonistin ihr Aussehen verändert, ihre Wirkung durch Einflüsse variiert; Stubenhocker und Amazone, lieb und sexy, Naturhaus und Las Vegas. Eine pointierte Verwandlung. Shane Black schrieb eine Geschichte, die [...] in Ironie getränkt ist, wenn das erste Anzeichen der wiederaufflammenden Erinnerung aus einem früheren Leben im blitzschnellen Gemüseschneiden einen erheiternden Höhepunkt verzeichnet. [...]


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