Montag, 2. Januar 2012

"Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" / "Journey to the Center of the Earth" [USA, IS 2008]"


Seichter Unterhaltungstrash für die Kleinen (also für mich) plus sofabequemer Kuschelattitüde, der seine in illuminierten Farbvermischungen veredelte 3D-Technologie vorn anführt, um weiter hinten irgendwie 'ne Story gezwungenermaßen mitzuschleifen, um das halt reinwaschen zu können, was da so angestrengt augenreizend leuchtet. Da ist es auch nicht sonderlich verwunderlich, dass zur Effektverstärkung extra viele Sachen direkt in die Kamera fliegen (sogar T-Rex-Rotze). Aus Trash-Aspekten heraus ein nach Jules Verne grobschlächtig gestrickter Leinwandtransformationsversuch, der fleischfressende Pflanzen, hungrige Piranhas und tosende Wasserfälle künstlich wiederauferstehen lässt. Sieht dämlich aus, aber mit dem Film kann man selbst als Erwachsener schadenfreudigen Spaß haben, weil der Spaß aus dem genährt wird, womit Eric Brevig garantiert nicht gerechnet hat: Immer, wenn "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" lustig sein will, ist sie unlustig (Piranha-Baseball), aber immer wenn sie ernst sein will, ist sie wiederum lustig (dor Sohn is' weg). Bis auf kleinere Ausnahmen, versteht sich ("Er hatte Recht… Er hatte Recht. Er hatte Recht!"). Und mit Physik sollte man nicht ernsthaft versuchen zu argumentieren, wenn schon die unnatürlich kurze Reise zum Mittelpunkt der Erde tausende Kilometer im freien Fall anscheinend nicht körperanstrengend genug ist, sobald es noch soweit reicht, eine gepflegte (Schrei-)Unterhaltung zu führen. Oder dass der T-Rex wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge schneller sei, aber man doch stets gemütlich vor ihm herrennen darf. Brendan Fraser gibt den weinerlichen Mumien-, äh Weltenjäger, das Drehbuch ist jedoch zu schlecht, um ihn in Szene zu setzen. Das Trio vervollständigt sich mit einer Nervensäge und Pappnase (Josh Hutcherson), und der gewohnt hübschen Blondine, dem Love Interest (Anita Briem), der Liebe für den ersten Blick, während es Gefahr auf Gefahr regnet, aber nie gefährlich dramatisiert wird. Alles andere wie gehabt (nach Abenteuerfeeling riecht's bestenfalls gegen Ende im Rahmen der Magnetsteine und dem Geysir), es sei denn, der Film gebärdet sich bei Eintritt vollkommener Planlosigkeit – und das geschieht überraschungslos häufig – lieber als der zweite Tempel des Todes (Mienenschacht ohne Fußnote) und als eine Art Rohschnitt-Artwork-Konzept James Camerons "Avatar".

3,5/10